Wie die klassische Weltsicht unsere modernen moralischen und politischen Werte fördert
John Lawrence Hill
Die klassische Tradition des Naturrechts entwickelte sich im Laufe von über zweitausend
Jahren mit Platon und Aristoteles und gipfelte in Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert.
Diese Tradition besagt, dass die Welt geordnet, verständlich und gut ist, dass es objektive
moralische Wahrheiten gibt, die wir erkennen können, und dass Menschen das wahre
Glück erreichen können, indem wir unsere angeborene Natur verfolgen, die uns zu
unserer eigenen Vervollkommnung führt. Die meisten Ansätze des Naturrechts beruhen
auf einem theozentrischen Weltverständnis.
Nach dem Naturrecht folgt der Spur dieser Tradition von Platon und Aristoteles zu Thomas
von Aquin und beschreibt, wie und warum moderne Philosophen wie Descartes, Locke
und Hobbes begannen, dieses Fundament zu untergraben. Das Buch argumentiert, dass
das Naturrecht eine notwendige Grundlage für unsere wichtigsten moralischen und
politischen Werte ist – für Freiheit, Menschenrechte, Gleichheit, Verantwortung,
Menschenwürde und andere zentralen Werten. Ohne eine Theorie des Naturrechts
verlieren diese Werte ihre Kohärenz: Sie ergeben unter den Annahmen der modernen
Philosophie buchstäblich keinen Sinn.
Teil I des Buches verfolgt die Entwicklung der Naturrechtstheorie von Platon und
Aristoteles bis hin zu Thomas von Aquin. Teil II erforscht, wie moderne Philosophen
systematisch die einzige kohärente Grundlage für diese Werte zurückgewiesen haben.
Infolgedessen sind unsere wichtigsten moralischen und politischen Ideale heute
unzusammenhängend. Moderne politische und moralische Denker wurden entweder
dazu geführt, die Bedeutung solcher Begriffe wie Freiheit oder das moralisch Gute zu
verwässern oder diese Ideen ganz aufzugeben. So führt uns die moderne Philosophie und
das politische Denken entweder zur Anarchie oder zum Totalitarismus.
Die Schlussfolgerung mit dem Titel „Warum Gott zählt“, zeigt, wie selbst die
philosophischen Annahmen des Naturrechts von einem persönlichen Gott abhängen.
Das anregende und gelehrte Buch ist ein willkommener Beitrag zur Renaissance der
naturrechtlichen Tradition. J. Budziszewski, University of Texas at Austin
Ein Verständnis der moralischen, kulturellen und theologischen Krisen, durch die der Westen jetzt
hindurchgeht, erfordert das Überdenken der westlichen Philosophie bis zu ihren Fundamenten und
zurück zu ihren historischen Anfängen. John Hills Buch vollbringt das mit bewundernswerter
Einsicht, Klarheit und Gründlichkeit.
Edward Feser, Professor für Philosophie, Pasadena City College.
Über den Autor
John Lawrence Hill ist Professor für Verfassungsrecht, Zivilrecht und Rechtphilosophie an
der Indiana University in Indianapolis. Er studierte Philosophie und Rechtwissenschaft
an der Georgetown University.